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Technik
im Überblick

Linearbeschleuniger

Alle drei Standorte der Gemeinschaftspraxis sind auf dem modernsten Stand der Technik und so vernetzt, dass die Behandlung bei einem evtl. technischem Problem an einem anderen Standort fortgeführt werden kann. Zur Anwendung kommen insgesamt vier Linearbeschleuniger der Firma Varian Medical Systems. Neben der standardmäßigen Ausstattung mit Lamellen-Kollimatoren zur Feldanformung sind die Linearbeschleuniger mit einem digitalen Bildaufnahmesystem ausgestattet. Dadurch kann direkt vor einer Bestrahlung eine Feldkontrolle und ggf. eine Lagekorrektur erfolgen. Zusätzlich kann bei liegenden Patienten direkt vor der Bestrahlung ergänzend in bestimmten Situationen ein Computertomogramm (sog. cone beam CT) am Linearbeschleuniger zur Lagekontrolle des Tumors bzw. möglicher Risikoorgane angefertigt werden. Damit kann z.B. die Lage der Prostata bei der Bestrahlung oder die Lageverschiebung von anderen beweglichen Organen (z.B. Magenfüllung oder Blasenfüllung) kontrolliert werden.

Computertomographie (CT)

Für die Bestrahlungsplanung steht uns an allen drei Standorten ein spezieller Computertomograph zur Verfügung. Diese Geräte dienen zur Vorbereitung der rechnergestützten Bestrahlungsplanung. Dadurch wird die Therapie ganz individuell für den einzelnen Patienten geplant und durchgeführt.

Atemgetriggerte Bestrahlung

Beim Atemgating wird ein Markerblock auf dem Brustkorb des Patienten plaziert. Mittels einer Infrarot-Kamera wird die Bewegung des Blockes beobachtet. Hieraus ergeben sich verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. So kann ein bestimmter Bereich der Atemkurve (z.B. die maximale Einatmung) ausgewählt und mit dem CT und Beschleuniger gekoppelt werden. Die Bestrahlung wird dann automatisch unterbrochen, wenn die Atemlage des Patienten am Beschleuniger vom Planungs-CT abweicht, so dass eine erhöhte Reproduzierbarkeit erreicht wird. Ebenfalls möglich ist es, ein 4D-CT zu erstellen, bei dem die Atmung mit der Bildgebung verknüpft wird. Die Position des Tumors in verschiedenen Atemphasen kann hieraus bestimmt werden. Bei bekannter Beweglichkeit des Tumors können die Sicherheitsabstände des Zielvolumens dann oftmals deutlich kleiner gewählt werden, was eine Verringerung des Nebenwirkungsrisikos zur Folge hat.

6D-Tisch

Die Linearbeschleuniger an allen drei Standorten sind mit einem 6D-Tisch (6 Degree of freedom) ausgestattet. Dieser Lagerungstisch kann nicht nur wie gewöhnliche Tische in alle drei Raumrichtungen verschoben werden, sondern sich auch in alle drei Richtungen neigen. Hierdurch ist eine präzisere Patientenlagerung möglich, da Verkippungen des Patienten durch den Tisch ausgeglichen werden können.

Stereotaktische Bestrahlungen (Radio bzw. Strahlenchirurgie)

Stereotaktische Bestrahlungen sind Hochpräzisionsbestrahlungen mit denen durch eine einmalige oder durch wenige Bestrahlungen, z.B. einer Metastase im Gehirn, Tumoren vollständig zerstört werden können. Diese sehr aufwändige Bestrahlungstechnik erfordert besonders sichere Immobilsationsmaßnahmen (z.b. spezielle Kopfmasken). Ausschließlich am Standort am Klinikum Osnabrück werden stereotaktische Einzeit-Bestrahlungen im Gehirn (z.B. Metastasen, gutartige Tumoren) durchgeführt. Hierfür verfügt dieser Standort über spezielle sogenannte "Cones", die besonders dafür geeignet sind, kleine (<1,5 cm) Zielbereiche abzudecken. Außerdem wird die Positionierung während der Bestrahlung durch ein Infrarot-System überwacht, so dass schon bei geringen Abweichungen durch z.B. leichte Bewegungen des Kopfes, eine Unterbrechung der Bestrahlung erfolgen kann. Stereotaxien außerhalb des Kopfes (ESRT, z.B. Lebermetastasen) werden an allen Standorten angeboten.